3. Juli. Mit der Finnmarken fahren wir tief in den Geirangerfjord hinein, der sich von Ǻlesund bis zu dem kleinen Dorf Geiranger erstreckt. Zum Anleger von Geiranger werden wir Ausflugsteilnehmer mit einem kleineren Schiff gebracht. Hier steigen wir in Busse um.
Während der Fahrt erzählt uns unsere deutschstämmige Reiseleiterin Bärbel eine Menge Wissenswertes über die Lebensweise der Menschen hier. Wir fahren eine steile Serpentinenstraße, die sog. „Adlerstraße“ hinauf und halten auf einem Aussichtsparkplatz an, um von oben in die Bucht am Kopfe des Geirangerfjordes hinabzuschauen. Fast immer kann man dort mehrere Kreuzfahrtschiffe erblicken. Nach neuesten Vorschriften dürfen sich nicht mehr als drei Schiffe in der Bucht aufhalten. Wir sehen nur ein einziges Kreuzfahrtschiff in der Bucht. Unsere MS Finnmarken hat bereits gewendet und verlässt die Bucht schon wieder.
Während der Weiterfahrt macht Bärbel uns auf die hoch (200 m bis 700 m) in den Bergen gelegenen Bauernhöfe aufmerksam. Ins Tal unten scheint nur selten die Sonne hinein, weshalb sich dort keine Höfe befinden. Bald passieren wir den idyllischen Eidsdalvatnet-See mit Forellen und einem privaten Wasserkraftwerk. Es gibt hier Fischzuchtanlagen und fruchtverarbeitende Betriebe. Die Obstbauernhöfe bauen vor allem Kirschen, Äpfel, Pflaumen, Birnen und Aprikosen an.
Wir setzen alsbald von Eidsdal nach Linge mit der Fähre über einen dünnen Fjordarm über. Nun geht es wieder hinauf in die Berge. Bärbel berichtet von einem Bergmassiv, das in den Geiranger Fjord abzurutschen droht. Man lebe hier gefährlich. Es werde ständig geologisch überwacht, ob Erdbewegungen stattfinden, damit die Anwohner rechtzeitig gewarnt werden können. Sollte das Befürchtete eines Tages eintreten, wäre eine 60 m hohe Flutwelle zu erwarten, ein Tsunami bis in die Seitenarme des Fjordes hinein.
Wir legen einen Foto-Stopp ein an der Gudbrandsjuvet-Schlucht mit ihrem spektakulären Wasserfall. An Obstständen versorgen wir uns mit herrlich schmeckenden frischen Erdbeeren. Die Weiterfahrt bringt uns in immer weniger besiedelte Gebiete. Bald gibt es keine Wälder mehr, nur noch Tundra. Die Baumgrenze liegt aufgrund des Breitengrades von 62° N schon bei 750 m. Auf dem Trollstigenplateau, das 845 m hoch liegt, steigen wir noch einmal aus und wandern ein wenig. Man hat von hier einen spektakulären Blick auf die engen und steilen Haarnadelkurven des berühmten Trollstigen. Man schaut weit in das Tal Isterdalen hinein bis hin zu dem 20 km weit entfernten Åndalsnes.
Nach der Pause fahren wir mit dem Bus die fürchterlichen Haarnadelkurven hinab ins Tal. In Åndalsnes gibt es Kaffee und Kuchen. Bärbel erzählt uns, dass die gefährliche Sportart des Base-Jumpings, dem Fallschirmspringen von festen Objekten, hier zu mehreren Todesfällen geführt habe und deshalb für die „Trollwand“ verboten worden sei. Gefährliche Fallwinde pressen hier die Fallschirmspringer gegen die Felswand. Es heißt, dass es nur hier in der Gegend böse Trolle gebe. Eigens zur Warnung vor diesen Wesen ist ein offizielles Schild an der Straße aufgestellt worden.
Eine Fähre bringt uns nach der Kaffeepause nach Molde, wo uns im Quality Hotel Alexandra ein Abendessen erwartet. Es gibt Dorsch (Kabeljau) auf Kartoffelpüree mit gedünstetem Gemüse. Wir sitzen an einem Achtertisch. Neben mir hat dieselbe alleinreisende Dame Platz genommen, die auch bei der Kaffeepause an unserem Tisch gesessen hatte. Sie hat die Hurtigrute als Gruppenreise gebucht, die schon den Hinflug nach Oslo beinhaltete, sowie Stadtbesichtigungen in Oslo und in Bergen. Der Transfer von Oslo nach Bergen war mit der Bahn erfolgt, die aber genau am 2.7. Probleme auf der ersten Teilstrecke hatte. Davon hatte auch das Mutter-Tochter-Paar vom ersten Abend berichtet. Diese Störung hatte zu einer Verzögerung der Anreise um einen halben Tag geführt. Die Dame vertraut mir an, dass sie schon seit 25 Jahren von dieser Reise träume. Dann wäre aber immer etwas anderes wichtiger gewesen. Sie genieße jetzt diese Reise und auch jede der Exkursionen mit allen Sinnen.
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