Für heute steht in unserer ausführlichen Reisebeschreibung:
3. Tag, Fr, 7.6.19: Lima – Tag zur freien Verfügung
Die an den Klippen des Pazifis gelegene Metropola hat einiges zu bieten. Kunst, peruanische Küche und eine Jahrtausende alte Geschichte erwarten Sie. Das Szeneviertel Barranco ist heute das Künstler- und Ausgehviertel Limas. Hier spazieren Sie durch enge Gassen, bewundern alte Häuser und genießen vom Aussichtspunkt La Posada del Mirador einen atem beraubenden Blick auf die Bucht. Das Virtel Miraflores ist besonders für seine Parks, Einkaufmöglichkeiten und die Strandpromenade bekannt. Für eine willkommene Abkühlung sollten Sie sich ein en Besuch der Kathedrale nicht entgehen lassen. Sie wurde 1535 erbaut und ist somit eines der ältesten Gebäude aus der eruopäischen Epoche. Wer sich für Archäologie und die alten Kulturen Perus interessiert, für den lohnt sich ein Tagesausglug zu der Ausgrabundsstätte der Wati-Kultur, genannt „Pachacamac“ (40 km südöstlich von Lima).
Optionales Ausflugspaket (das wir auch mitmachen)
Halbtagesausflug Larco Museum
Das Museum befindet sich in einem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhindert, das auf einer Pyramide aus dem 7. Jahrhundert erbaut wurde. Entdecken Sie die Schätze des alten Peru bei einem Rundgang durch die Galerien. Die fantastische Auswahl an Präkolumbischen Artefakten wird Sie beeindrucken. Sie sehen die berühmte Sammlung von über 50.000 Töpfen und bewundern die großen Ausstellungen mit Keramik der Cupisnique-, Chancay- , Nazca- und Inka-Kulturen aus dem Norden. Staunen Sie übger die aufwändigen Schmuckstücke und Masken sowie die berühmten Moche-Portraitgefäße und erfahren Sie mehr über das Leben von damals.
Übernachtung im Hotel El Tambo Uno in Lima
Um 10:00 Uhr werden diejenigen, die den Halbtagesausflug zum Larco Museum gebucht haben, von einem Bus abgeholt. Von den 21 Personen unserer Gruppe haben nur drei dieses Angebot nicht wahrgenommen. Wir fahren etwa eine halbe Stunde bis wir das Museum erreichen. Wir betreten das Museumsgelände und glauben unseren Augen nicht zu trauen. Wir sehen einen großräumig angelegten üppigen Garten mit hohen Bäumen, blühenden Büschen, riesigen Kakteen und unzähligen Kübelpflanzen, die in allen möglichen Farben blühen. Der Garten quillt nur so über von Blüten und Blättern. Einfach herrlich!
Juan führt uns durch das Museum. Über ein Mikrophon hält er uns in den thematisch gegliederten Ausstellungsräumen interessante Vorträge. Das Museum hat eine gigantische Sammlung von Keramiken, Textilien und anderen Zeugnissen früherer Kulturen von Peru zusammengetragen. Die Inka-Kultur ist nur der Gipfel einer jahrtausendealten Folge von verschiedenen Kulturen. Die besondere Leistung der Inka, deren große Zeit nur ungefähr 100 Jahre gedauert hat, ist nicht die Architektur wie viele meinen, auch nicht der Ackerbau, sondern die Verwaltung. Ein riesiges Reich musste mit den lebensnotwendigen Dingen versorgt werden. Eine Schrift gab es nicht. Aber für die statistische Erfassung von Gütern gab es ein Codesystem in Form von unterschiedlich gefärbten Fäden aus Tierhaar mit Knoten.
Die Folge der alten Kulturen von Peru mit ihren Göttern, ihren Ritualen und Zeremonien, den Kunstgegenständen für zeremonielle Zwecke, dem Schmuck aus Gold und Silber und Edelsteinen, den aufwändig gestalteten Gewändern beeindrucken mich sehr. Eine jahrtausendelange Suche der Menschheit nach Wahrheit und dem wahren Leben drückt sich hier aus. Wie anders sehen in unserem euröpäischen Westen die letzten 3000 Jahre aus. Wie stark sie unser westliches Bewusstsein geprägt haben. Wir glauben an die Wissenschaft, an die Logik des Verstandes und die Beweisbarkeit. Juan hat eine ganz andere Auffassung von dem, was wahr ist. Er hat sich im Laufe seiner Biographie über das Studium der Physik, über das er seinen Glauben an Gott verloren hat, wieder an die Weisheiten seiner Vorfahren aus dem Andenhochland angenähert. Alle Krankheit, so erklärt er uns, komme nur von falschen Informationen her. Überall würden wir in der modernen Welt mit falschen Informationen gefüttert, in der Schule, im Studium, in Büchern. Wir sollten aufpassen, welche Ideen unser Bewusstsein beherrschen. Die wahren Informationen würden wir im Kontakt mit der Natur erfahren. Die Pflanzenwelt ist die größte Bibliothek der Welt. Wir müssen uns ihr öffnen, die Nähe zur Natur herstellen. So kommt ein Fließen in Gang, das Krankheit verhindert und auch heilt.
Den Abschluss unseres Museumsbesuches bilden die Erotikkeramiken der Moche-Kultur. Sexualität galt als etwas Heiliges im alten Peru.
Nach dem Museumsbesuch fahren wir mit dem Bus zurück nach Miraflores. Es wartet ein freier Nachmittag auf uns. Erst am Abend werden wir wieder zu einem gemeinsamen Essen zusammentreffen. Einige von uns, darunter auch Johannes und ich, lassen sich zum berühmten Kennedypark im Zentrum von Miraflores bringen. Dort suchen wir den Supermarkt „Metro“ auf und versorgen wir uns mit Wasser und Backwaren. Wir staunen über die vielen Kartoffelsorten in der Gemüseabteilung. In Peru, dem Herkunftsland der Kartoffel, gibt es über 300 verschiedene Kartoffelsorten. Kartoffeln fehlen bei fast keinem peruanischen Gericht.
Wir setzen uns in den Park. Mehrere Schuhputzer gehen dort ihrer Arbeit nach. Junge Berufstätige in feinen Anzügen lassen ihre Schuhe bei einer ausgedehnten Intensivreinigung aufpolieren, während sie dabei die ganze Zeit wichtig in ihr Handy schauen. Im Park wimmelt es nur so von Katzen. Vor einiger Zeit gab es hier im Park eine Rattenplage. Daraufhin wurden von der Stadtverwaltung bewusst Katzen in den Park gebracht. Ratten wurden sehr bald schon nicht mehr gesehen. Dafür gibt es aber heute eine Katzenplage im Park.