Um 19:00 Uhr wird das Abendbuffet im Hotel Onar eröffnet. Wir begeben uns pünktlich hinüber zum Haupthaus und betreten den Speiseraum. Er wirkt wie ein größeres Restaurant und erinnert nicht wie der Speisesaal im Salamis-Bay-Hotel an eine Kantine. Fast alle Tische sind schon besetzt. Ganz hinten links in der Ecke sehen wir einen Vierertisch, an dem schon ein Ehepaar aus unserer Reisegruppe Platz genommen hat. Die beiden sind uns schon häufiger aufgefallen aufgrund ihres vornehmen Erscheinungsbildes und ihrer zurückhaltenden Art. Sie haben bisher etwas unnahbar auf uns gewirkt. Wir fragen sie, ob wir uns zu ihnen setzen dürfen. Sie gestatten das gerne.
Das Buffet ist bei weitem nicht so reichhaltig wie wir das aus dem Salamis-Bay-Hotel kennen. Zur Vorspeise gibt es vor allem Salate, zur Hauptspeise zwei bis drei einfache Gerichte zur Auswahl. Die Nachspeise besteht aus kleinen Kuchenstückchen. Wir haben daran nichts auszusetzen. Es schmeckt uns vorzüglich. Es ist schön, das von uns bisher als eher distanziert erlebte Paar näher kennen zu lernen. Die beiden kommen aus dem Sauerland. Sie sind schon seit über zehn Jahren im Ruhestand und genießen ihre Freiheit sehr, wenn es auch die ein oder andere gesundheitliche Einschränkung gebe. Wir erfahren eine Menge aus dem interessanten Berufsleben der beiden.
Nachdem wir die Abendmahlzeit beendet haben, verabschieden wir uns von unseren Tischnachbarn und begeben uns noch in die Lobby, wo mehrere Loungesitzgruppen mit Rattanmöbeln zu einem abendlichen Aufenthalt einladen. Wir treffen dort in der Kaminecke, in dessen Holzofen bereits ein wunderbar wärmendes Feuerchen angezündet worden ist, auf Andreas und Bert und bestellen mit ihnen zusammen noch eine Flasche Wein. Von Bert erfahre ich, dass es außer dem Außenpool auch noch ein Hallenbad in unserem Hotel gibt, zu dem sogar eine Sauna gehört. Für einen Saunagang müsse man sich allerdings zwei Stunden vorher anmelden, damit die Sauna aufgeheizt wird. Bert hat fest vor, morgen die Sauna zu besuchen. Er fragt mich, ob ich mich anschließen möchte. Die andere „Kampfschwimmerin“ habe auch schon zugesagt. Ich erkläre mich einverstanden. Wir bleiben noch eine ganze Weile zusammen sitzen, erzählen von unserem Leben zu Hause und debattieren über die Komplexität innerfamiliärer Probleme. Andreas neigt in solchen Zusammenhängen gerne zu rigorosen Problemlösungsvorschlägen, weshalb ich ihn regelmäßig schelte, was dann wiederum bei Bert sein sympathisches herzhaftes Lachen hervorruft. Irgendwann begeben wir uns alle erschöpft vom Tag und erfüllt von den vielen Erlebnissen und dem lebendigen Gespräch am Abend in unsere Gemächer und freuen uns auf einen neuen spannenden Tag.