Unser nächstes Ziel für diesen Tag ist Nikosia, die geteilte Hauptstadt der Republik Zypern. Während der Fahrt dorthin erzählt uns Selim schon viel Wissenswertes über die Stadt. Der griechische Südteil von Nikosia hat etwa 200.000 Einwohner, der türkische Nordteil etwa 65.000. Es gibt viele Studenten. Die ganze Insel hat etwa 1 Million Einwohner, wovon ungefähr 400.000 im Norden leben. 95.000 der Einwohner Nordzyperns sind Studenten. Es gibt 20 Universitäten. 17 davon sind teure Privatuniversitäten. Die dort Studierenden kommen aus wohlhabenden Familien und bringen viel Geld nach Nordzypern. Die Vorlesungen werden auf Englisch gehalten.
Wir steigen am Präsidentenpalast aus und begeben uns gemeinsam auf den Weg in Richtung Altstadtzentrum. Immer wieder bleiben wir bei Sehenswürdigkeiten stehen und lauschen den Erklärungen von Selim. So passieren wir z.B. das Kloster der tanzenden Mönche, das Haus des Vizepräsidenten von Nordzypern, den Atatürk-Platz mit der venezianischen Säule, dem Wahrzeichen von Nikosia. Bemerkenswert sind auch die exotischen Pflanzen wie Pomeranzenbäume, Benjaminbäume und Götterbäume, die unseren Weg säumen. Wir nähern uns langsam dem Straßenlabyrinth des Altstadtzentrums mit seinen vielen Touristen. Selim bittet einen groß gewachsenen jüngeren Mitreisenden namens Andreas, immer ganz hinten am Ende der Gruppe zu bleiben, damit wir niemanden verlieren. Ich falle von Zeit zu Zeit zurück, weil ich links und rechts des Weges so viele Fotomotive entdecke. Irgendwann merke ich, dass Andreas jedes Mal stehen bleibt und auf mich wartet. Er nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Wir kommen ins Gespräch und bilden für eine Weile zusammen das Schlusslicht unserer Gruppe. Wir unterhalten uns sehr angeregt über unsere bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen auf der Reise. Er hat diesen Urlaub mit seinem älteren Freund Bert zusammen gebucht, den er mir später vorstellt. Mit den beiden werden wir uns für den Rest der Reise anfreunden.
Unser erstes Besichtigungsziel ist die osmanische Karawanserei Büyük Han, die im 16. Jahrhundert kurz nach der Eroberung Zyperns durch die Türken erbaut worden ist. Wir treten in den großen Innenhof des prächtigen Bauwerks, das als eines der schönsten und auch ältesten Gebäude von ganz Zypern gilt. Der Anblick, der sich uns dort bietet, ist atemberaubend. Ringsherum ist der Innenhof umrahmt von zweigeschossigen Bogengängen mit Kreuzgewölben. In die obere Etage führen an verschiedenen Stellen steinerne Treppen. In der Mitte des Innenhofs befindet sich ein kleines achteckiges Gebetshaus. Es herrscht eine lebendige Geschäftigkeit in der orientalisch anmutenden Kulisse. Verschiedene Cafés und Restaurants bieten hier einheimische Speisen und türkischen Kaffee an. In der oberen Etage befinden sich vor allem kleine Läden mit türkisch zypriotischen Spezialitäten. Von Selim erfahren wir, dass die Karawanen hier Schutz fanden vor den Kreuzrittern aus dem Westen und den Mongolen aus dem Osten. Die Handelsreisenden konnten drei Tage lang kostenlos übernachten in der Karawanserei. Die verschiedenen Karawanen begegneten sich bei diesen Aufenthalten und es kam zu Tauschgeschäften. So wurde die ursprünglich als Schutz vor Überfällen gedachte Herberge zu einem Warenumschlagsplatz.
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Liebe Alice,
bisher habe ich Deine Texte für die katholische Kirchengemeinde in Bensberg mit Interesse gelesen. Nun schreibst Du sogar für einen ganz großen Leserkreis. Das ist toll. Ich werde dazu gehören. Du kannst nicht nur gut rechnen, sondern auch gut schreiben.
Liebe Christel,
vielen Dank für Dein Interesse an meinen Texten und für Deine anerkennenden Worte. Ich bin allerdings nicht der Auffassung, dass es in der Mathematik um das Rechnen geht. Ich kann nicht einmal besonders gut rechnen. Aber, dass Du mein Schreiben gut findest, freut mich sehr.
Alice
Liebe Alice,
meinen Kommentar habe ich sehr spontan und zu schnell geschrieben. Der Ausdruck „gut rechnen“ war humorvoll gemeint und sollte nur Deine mathematischen Fähigkeiten kurz und bündig umschreiben.
Christel
Liebe Christel,
das habe ich mir eigentlich schon gedacht. 🙂 Aber ich musste das trotzdem sagen, damit bei den Blogbesuchern keine Missverständnisse aufkommen.
Alice